Le Vu Long Vietnam Contemporary Dance Theatre „Together Higher“

„Sigh Memory“ (Erinnerung seufzen)

Vietnam Contemporary Dance Theatre „TOGETHER HIGHER“ Hanoi/Vietnam
Künstlerischer Leiter: Le Vu Long
Am Flügel: Tri Minh

10 Tänzer; Dauer:60 min

Premiere: 19. Dezember 2009 Hanoi/Vietnam, Youth Theatre

„Sigh Memory“ visualisiert die schwierige Begegnung mit schmerzhafter Erinnerung. Ein Suchender begegnet ihr in Gestalt einer Frau. Er findet keinen Zugang zu ihr, denn die Erinnerung ist vielgestaltig und eingeschlossen in einen Kubus der Gemeinsamkeit. In dem Gitterkubus auf weißer Bühne sind Menschen eingeschlossen. Wenn sie reglos neben- und übereinanderliegen, sieht das beängstigend futuristisch und klinisch aus. In einem spannenden Wechsel von Befreiung und Eingeschlossensein werden sie sich zu artistischen Figuren aus Körpern umgruppieren; sie werden heraussteigen, wieder hineinsteigen, den Kubus über die Bühne abrollen, wie Versuchstiere in einem Laufrad.
Die künstlerische Arbeit mit stummen Tänzern ist für Le Vu Long sehr inspirierend und bewegend . Er beschreibt es mit den Worten: „Sie lehrten mich, das Leben zu hören, und ich gab ihnen meine Stimme, meine Körperstimme“
Musikalisch begleitet wird das 60-minütige Programm (ohne Pause) am Flügel von Tri Minh, einem Jazzpianisten aus Hanoi.

„A Group of Individuals“

Vietnam Contemporary Dance Theatre „TOGETHER HIGHER“ Hanoi/Vietnam
Künstlerischer Leiter: Le Vu Long
Am Flügel: Tri Minh
Programm: „A Group of Individuals“

10 Tänzer, Dauer 60 min
Premiere: 25. März 2014, Hanoi Opera

Vietnam 1975 – Ende des Krieges des Vietcong (Nordvietnam) gegen die südvietnamesisch-antikommunistische Regierung, der bis 1973 von den USA unterstützt wurde. Sieg der Vietcong und Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnam. Endlich Frieden. Erschöpft von dem Grauen des jahrelangen Kriegsgeschehens. bedeuten die 70er Jahre für Vietnam und seine Menschen einen tiefen Einschnitt mit enormen historischen, kulturellen, sozialen und menschlichen Veränderungen, die bis heute nachwirken. Besonders deutlich wird das auf dem Tanzsektor. Erstmalig entwickelt sich eine sehr sensible, von ästhetischer Strenge geprägte Form von zeitgenössischem Tanz.

Le Vu Longs Choreographie beginnt mit gebeugten Tänzern. Eine über ihnen angebrachte Seilkonstruktion hindert sie, aufzustehen. Licht fällt schemenhaft und abgeschattet durch auf den Seilen liegende Paravents. Die Tänzer versuchen, sie zu verschieben, sich gegen den Schatten wehrend, aufbegehrend, aufstehend, sich einen Weg bahnend bis die niedrig gehaltene Konstruktion zusammenfällt und den Weg nach oben freigibt, scheinbar freigibt.