Hervé Koubi CIE Hervé Koubi Frankreich/Algerien

Die Schuld des Tages an die Nacht
(Ce Que Le Jour Doit À La Nuit)

Für 12-16 Tänzer

Premiere: 31. Januar 2013 in Aix en Provence, Pavillion Noir

Choreographie: Hervé Koubi

Choreographische Assistenz: Guillaume Gabriel

Musik: Maxime Bodson, Hamsa El Din/Kronos Quartett und Hossein Omouni

Beleuchtung und Licht: Lionel Buzonie

Kostüme: Guillaume Gabriel

Nach der gleichnamigen Novelle von Yasmina Khadra, in der ein junger Mann von einer Familie zur anderen geschickt wird, erforscht Hervé Koubi seine eigene Geschichte. „Ich fühle wie eine Orientalist des 19. Jahrhunderts, der nach Algerien kommt, um seinen Phantasien des Orients Leben einzuhauchen“. Ich würde gerne meine Träume Wirklichkeit werden lassen als ein in Frankreich geborenes Kind, das seine wahre Identität und die seiner Eltern erst spät entdeckt hat.

In Algier castet Hervé 12 Tänzer, von denen noch keiner zuvor auf einer Bühne gestanden hat und erarbeitet mit ihnen ein Stück Tanztheater, das mit riesigem Erfolg durch die Welt tourt. Streetdance, Hiphop und Soufi sind das Fundament für eine Choreographie zwischen aufregender Virtuosität und spiritueller Sammlung. Mit nacktem Oberkörper, langen weißen Hosen und stilisierten bodenlangen Lendenschurzen zelebrieren die akrobatischen Tänzer ein kämpferisches Ritual zu nordafrikanischen Klängen, die zunehmend von westlicher Musik bedrängt werden. Sound, Licht, Stoffe und athletische Körper zaubern eine ästhetische Erfahrung, in der die Seele Norafrikas blüht.


Les Nuits Barbares Ou Les Premiers Matins Du Monde
(Die Nacht der Barbaren oder der Morgen, an dem alles begann)

Premiere: 29. November 2015 in Cannes, Festival International de Danse

Choreographie: Hervé Koubi

Choreographische Assistenz: Guillaume Gabriel und Carl Portal

Musik: Richard Wagner, Wolfgang Amadeus Mozart, Gabriel Fauré, Algerische Volksmusik

Musikdirektor: Maxime Bodson

Beleuchtung und Licht: Lionel Buzonie

Kostüme und Ausstattung: Guillaume Gabriel, Claudine G- Delattre und Esteban Cedres

„This is a story about a path, it's always about a path....“ (Hervé Koubi)

Fünf Jahre Leben zwischen Frankreich und Algerien inspirierten Hervé Koubi mit seinen Tänzern zu einer Zeitreise zu den vergangenen Kulturen der sogenannten barbarischen Völker rund um das Mittelmeer. Er entdeckt, dass die verschiedenen Kulturen bis in die Gegenwart hinein in uns weiterleben und dass sie die heutigen orientalischen und westlichen Mittelmeerländer stärker verbinden als trennen. Im Lichte der gemeinsamen Geschichte streckt er die Hand nach den gar nicht so fremden Nachbarn aus und glaubt an eine universale Kultur und eine gemeinsame Zukunft.
Wir beginnen bewußt zu ahnen, daß Erinnerungen und Spuren längst vergangener Generationen in uns fortleben.


Partnerschaften: Die Companie Hervé Koubi wird unterstützt von der Region Limousin, dem Departement Correze, der Stadt Brive, dem französischen Kultusministerium, der Region PACA, der Stadt Cannes, dem Departement Alpes Maritimes und dem Institut Francaise für einige der internationalen Tourneen. Koproduktion: Ballet der Opéra National Du Rhin-Centre National Chorégraphique/ Centre Choégraphique National de Creteil et du Val de Marne-CIE Kafig/Palais des Congrès de Loudéac/ Centre Culturel de Vitré/ Ballet Preljocaj-Centre Chorégraphique National d'Aix en Provence/ Ballet Biarritz-Theirry Malandain-Centre Chorégraphique National

Odyssey

KÜNSTLERISCHES TEAM

Künstlerischer Leiter/Choreographie: Hervé Koubi
Choreographische Assistenz: Fayçal Hamlat
Administration und choreographische Mitarbeit: Guillaume Gabriel
Komposition: Natasha Atlas und Samy Bishay
Tänzer: 10 Herren, 4 Damen

MUSIK

Gesang: Natasha Atlas
Violine: Samy Bishay oder Emma Smith
Schlagzeug: Imed Alibi

Beleuchtung/Lichtdesign: Lionel Buzonie
Kostüme und Setdesign: Guillaume Gabriel
Bühnenkonstruktion: Lionel Buzonie und Didier Flamen

Premiere 11. Dezember 2019

Als Dreh- und Angelpunkt der Reise durch die Maghreb Staaten zeichnet – nach „Die Schuld des Tages an die Nacht“ und „Die Nacht der Barbaren oder der Morgen, an dem alles begann“ – Hervé Koubi hier ein „Weißes Ballett“ nach.

Dieses neue getanzte Epos von Hervé Koubi versteht sich als entschlossen 'Vom Mittelmeer stammend'.

Mitkomponiert durch den Violinisten Samy Bishai ist Natasha Atlas – Grande Dame des arabischen Gesanges, große Kennerin des Gebietes der klassischen Musik und herausragend beim Abmischen des Elektropop – Hervé 2015 begegnet und diese Verbundenheit hat nie nachgelassen.

Sie, die einst orientalische Tänzerin war, bietet hier mit Samy Bishai an der Geige und Imed Alibi am Schlagzeug ihre unglaubliche Stimme als eine Verbindung zur Weiblichkeit.

Auf der Bühne hat Hervé Koubi 14 Tänzerinnen und Tänzer vereint, die allesamt von den Küsten des Mittelmeeres stammen.

Odyssey entfernt sich von Homers Erzählung, behütet jedoch dieses Meer wie einen Schatz und erhebt die Frau zur Heldin.

Diese große choreographische, scheinbar dem Wasser entliehene Bewegung, kraftvoll und sensibel, schmückt sich nicht mit den epischen Schlachten wie zu Zeiten des Odysseus, sondern offenbart kulturelle Beziehungen, Migration und die Tumulte eines Meeres, das die Leben verbindet und bewegt.

Fotos: Nathalie Sternalski


Boys Don’t Cry

Choreographie: Hervé Koubi und Fayçal Hamlat

Texte: Chantal Thomas und Hervé Koubi

Musik: Diana Ross - Oum – Traditionel Russische Lieder

Musikalische Zusammenstellung: Stéphane Fromentin

Musikalische Arrangements: Guillaume Gabriel

Lichtdesign: Lionel Buzonie

Kostüme: Guilaume Gabriel

Tänzer: 7

Premiere: 12. Oktober 2018, Théâtre Roger Barat, Herblay

Dauer: 50'

©Wenn ein Junge Fußball hasst und leidenschaftlich gerne tanzt...

In dieser kraft- und liebevollen Kreation stellt Hervé Koubi einmal mehr seine Herkunft, Verwurzelung und eigene Geschichte in Frage. Dafür arbeitete er mit Fayçal Hamlat zusammen, den er vor mehr als 10 Jahren in Algerien kennengelernt hat und seitdem sein künstlerischer Begleiter ist. Zusammen arbeiten sie an ihren Gemeinsamkeiten, ihren Unterschieden, aber vor allem an dem, was sie zutiefst verbindet, eine Leidenschaft für Tanz, sei es nun zeitgenössisch oder Hip-Hop, in jeden Fall eine einfühlsame Mischung.

Aufbauend auf einem Text von Chantal Thomas, rund um ein fantasiertes Fußballspiel, Spielplatz und Tanz zugleich, dient Boys don't cry als Vorwand für eine nostalgische, humorvolle und zärtliche Reflexion darüber, was es bedeutet, wenn man ein Junge ist. Die Protagonisten dieser Choreographie stellen sich die Frage, ob man Fußball liebt und spielt, oder wie es wäre, wenn man eine Frau wäre und noch dazu, wenn man aus Nordafrika stammte. Für dieses Projekt bietet der französisch-algerische Choreograph sieben jungen Autodidakten die Möglichkeit, zwischen Hip-Hop, Streetdance und zeitgenössischem Tanz ihre Virtuosität zu zeigen. Sie reißen uns mit mit ihrer unbändigen Energie, kraftvoll und zart zugleich, und decken die Klischees der Männlichkeit auf. Mit Boys Don't Cry widerlegen Hervé Koubi und Fayçal Hamlat eine gewisse 'Gender- Vorgabe', in der nähen Mädchen vorbehalten ist und man als Junge unbedingt Fußball spielen oder gerne kämpfen muss.

Muss man?

Fotos: © Jonathan HSU, Frédérique Calloch


Sol Invictus

Choreographie
Hervé KOUBI in Zusammenarbeit mit Fayçal HAMLAT
Musik
Mikael KARLSSON
Maxime BODSON
Ludwig VAN BEETHOVEN
Steve REICH
Tänzer
17-19
Licht/Design
Lionel BUZONIE
Kostüme
Guillaume GABRIEL
Künstlerische Assistenz
Bérengère ALFORT
Produktion
Compagnie Hervé KOUBI
(Vor-)Premiere
22. Juli 2023 in Vaison la Romaine
Dauer
70'

Auszüge von Hervé Koubi's Arbeitsnotizen: Warum tanzen wir?

Wir sind doch so unbedeutend im Leben allgemein, nicht nur die Menschheit, sind wir doch nicht viel mehr als ein leuchtendes und gleichzeitig erlöschendes etwas am Firnament. Unsere Existenz wird ungesehen vergehen und unsere Einsamkeit im Kosmos ist entrückend.

Die Feindseligkeit des Universums ist nicht schwer zu ertragen, wohl aber die Bedeutungslosigkeit unserer Existenz. Sollte es uns gelingen, diese Bedeutungslosigkeit zu integrieren und die Herausforderungen des Lebens anzunehmen, kann unsere Existenz wahrlich Bedeutung und Erfüllung erlangen.

Egal, wie tief die Dunkelheit reicht, wir haben die Aufgabe, diese mit unserem Licht zu erleuchten.

Das Universum, der Verlauf der Jahreszeiten, wie passen wir in diese großen, wirbelnden, sich verändernden Räume? Dieser Raum, verbunden mit der Bedeutung unseres Lebens ist begrenzt durch seinen Anfang und sein Ende; unser aller Schicksal ist darin gleich und deshalb -damit verbunden und konfrontiert- tanze ich.

Sol Invictus oder wie ich lachend dem Tode ins Auge blicke während ich tanze.

Tanz zu feiern, die dazu nötige Energie müssen wir in uns finden, damit wir uns unseren Ängsten, ja uns selbst ins Auge schauen können.

Ich wünsche mir sehr, die Zusammengehörigkeit durch Vereinigung von Menschen und Kulturen, ganz gleich, welcher ethnischen, kulturellen oder religiösen Gruppe sie angehören, neu zu entdecken.

Tanz führt zusammen und vereint. Tanz unterwandert menschliche und geographische Begrenzungen, er weicht die Grenzen verschiedener Stile von Ballett, Street Dance und Akrobatik auf .

Sol Invictus wird ein fruchtbares Werk mit vitaler Energie, getragen von 15 Tänzern aus Frankreich, Europa, Brasilien, Asien, Nordafrika, den Vereinigten Staaten, untermalt von Musik von Mikael Karlson und Maxim Bodson und Arbeiten des Repertoire von Steve Reich und Ludwig van Beethoven.

Koproduction
Ballets de Monté-Carlo - direction Jean-Christophe Maillot, Le GRRRANIT - Scène Nationale de Belfort, La Barcarolle - Scène conventionnée de Saint-Omer, L’Empreinte - Scène Nationale Brive -Tulle, Centre Chorégraphique National de Biarritz - Thierry Malandain , BCMO Pole chorégraphique de Calais, Théâtre de Grasse - Scène conventionnée d’intéreêt National, Ville de Cannes

Unterstützt durch L’Esplanade du Lac de Divonne-les bains / Conservatoire de Calais / Le Channel Scène Nationale de Calais / URBAKA - Limoges.

Fotos: © Nathalie Sternalski