Harold George Dunia Dance Theatre

Harold George

Making Men

„Making Men“ erforscht -filmisch wie choreographisch- die Frage: Was ist Männlichkeit?

4 afrikanische Tänzer begeben sich tänzerisch auf die Suche nach der Antwort; Stärke und Rhythmus und gleichzeitig Zartheit und Sensivität bilden die Leitlinien der Choreographie.Kann es sein, daß Männer, die nicht in das Stereotyp der Männlichkeit passen geleitet werden in Unsicherheit und Gewalt, die wir heute in vielen Gesellschaften beobachten können? Sind sie frei in Ihrer Wahl, zu werden, was sie als angemessen ansehen oder werden sie in dieses Verhalten gezwungen? Sie versuchen zu verstehen, hinterfragen ihre Zweifel, drücken diese aus. Sie versuchen, sich aus der unsichtbaren Umklammerung zu befreien, ihr wahres, wirkliches Ich zu finden.

Die Choreographie beleuchtet die Begrenzung des männlichen Stereotyp für jene, die nach der Fülle und dem Reich-tum menschlicher Emotionen suchen.

DER FILM

AntoineAufgenommen in der atem­beraubenden Land­schaft von Zimbabwe gibt der Film eine besondere Kamera­füh­rung wieder, die Emo­tionen inten­siviert, inspiriert durch die Bewegung. ‚Antoine Panier‘s Kamera ist eins mit der Bewegung der 4 Tänzer, wir blicken in die natürliche Landschaft Zimbabwes. Sie erhöht die Spannung and auch die Momente der Entlastung. Sie schwingt mit ihnen‘. (Livia Orban, Le Suricate Magazine)

Making Men konzentriert sich auf 4 Szenen: in der ersten begegnen wir dem bindungslosen Fluss jugendlicher Körper, noch ungebunden von gesellschaftlichen Zwängen. Die erwachsenen, männlichen Tänzer erinnern sich an der Sensation der Freiheit und versuchen die körperliche Einheit mit der Natur zu beleben. Die Bewegungen sind rythmisch und fließend zugleich, endlos zirkulierend, die Elemente von Wind und Wasser erweckend. Dann folgt die Choreographie der Entdeckung männlicher Rituale. Die Bodenenergie der Erde kann man fühlen in den schnellen Schritten, der tranceähnlichen sich wiederholenden Bewegung. Das transformative Element des Feuers kann man beobachten im Ritus der Überführung, der Geburt des Mannes. In der nächsten Szene beobachten wir die Interaktion zwischen dem männlichen Eingeweihten, der sich sehr bemüht, mit den gesellschaftlichen Erwartungen an Männlichkeit übereinzustimmen. Die Choreographie basiert auf Kontaktimprovisationen und betrachtet Gruppenverhalten -sich zeigen, beeinflussen und improvisieren-; aber wir sehen auch Zweifel und Sensivität und Risse in der Maske, was für die darunterliegende Unruhe steht. Schließlich blickt die letzte Szene in die innere Zerrissenheit von einem, der nicht in der Lage ist sich einzufügen. Zweifel, Druck, Frustration aber auch Widerwille, Angst und Loslassen. All diese Stadien finden ihren physischen Ausdruck in einem intensiven und fesselnden Duett.

Dauer ca. 25‘

DIE CHOREOGRAPHIE

Das afro-zeitgenössische Tanzstück stützt sich auf den Film mit einer starken und rythmischen, aber auch zarten und sensitiven Choreographie. „'Making Men' ist ein großartiges, lebendiges, tiefgründiges und modernes Stück, das auf besondere Art ein wichtiges Thema behandelt. Männlichkeit-hinterfragen ist ein essentielles Thema und Dunia Dance Theatre hat den Kern eingefangen. Die Choreographie bietet wundervolle Rythmen zu den verschiedenen Stadien des Mannwerdens“. Flora Evena-RTBF Culture

Dauer ca. 40‘

Premiere: 15.02.2019 am Centre Culturel d‘Ottignies, Belgien